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Umlaufberge? Noch nie gehört!
Die Mosel – beeindruckende Schleifen und Mäander, Steilhänge, Weinberge, Mauereidechsen, Felsengärten und ein tief in die Landschaft geschnittenes Flussbett. So kennen und lieben wir die Mosel.
Aber wie kam es zu dieser Landschaft? Wussten Sie, dass die Ur-Mosel rund 180m über dem heutigen Flussbett verlief und mehrere Kilometer breit war? Dass sie auf ihrem Weg in die Tiefe Täler ausgespült und ganze Berge durchbrochen hat?
Vor ungefähr 800.000 Jahren begann die Mosel ihr Engtal in das Rheinische Schiefergebirge einzugraben. Die Verlagerung der Mäander und neue Durchbrüche veränderten immer wieder das Landschaftsbild. Der Wechsel der Warm- und Kaltzeiten sowie weitere Hebungen des Schiefergebirges und die stark mäandrierende Mosel bildeten steile Prallhänge und ausladende Gleithänge. Rechts und links der Mosel gibt es zwischen Brauneberg und Lieser gleich drei Berge, die von der Mosel umlaufen wurden: der Mülheimer Geisberg, der Maringer Berg und der Noviander Hüttenkopf. Aufgrund von Durchbrüchen verlandete das ehemalige Flussbett, die umlaufenen Berge blieben zurück und es bildeten sich Trockentäler, die heute teilweise von nachfolgenden Bächen genutzt werden. Ablagerungen der Ur-Mosel sind auf den angrenzenden Moselbergen zu finden. Das heutige Flussbett und die erdgeschichtlich bedeutsamen Seitentäler mit den Umlaufbergen gehören als Einheit zusammen.
Aufgrund dieser besonders anschaulichen Entstehungsgeschichte mit Alleinstellungsmerkmal gilt es, die Mosel-Umlaufberge an der Mittelmosel innerhalb eines Naturparks als erdgeschichtliches Denkmal unter Schutz zu stellen.
Weitere Informationen: www.naturpark-mosel.de